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Der Politikwissenschaftler Ismail Küpeli wies über Twitter mehrfach auf diesen Fehler hin. Operation“, „Offensive“ – oder eher: Krieg? Auch wenn es Repressionen gab, haben die Assads doch immer versucht so etwas wie eine Balance zu schaffen. Vielen Dank für den informativen Artikel. Auch die „taz“ schaffte es, den Protestinhalt in die Schlagzeile zu verfrachten, indem sie titelte: „Polizei stoppt Afrin-Soli-Demo“. Warum sollten die Peschmerga die Waffen abgeben?“, fragt Lenze. Es stimmt sicher, dass „Kurde“ kein einheitliches politisches Gebilde ist. Die türkische Armee ist mit Bodentruppen in das Staatsgebiet eines anderen Landes einmarschiert und beschießt fremdes Staatsterritorium aus der Luft. Aber das worum es geht ist, dass wir Kurden vor allem wahrnehmen weil sie einen Staat fordern. Die andere Seite, zum einen die radikale Ablehnung der PKK in der Türkei. Verwirrung herrscht zudem darüber, oral jelly apotheke gegen wen sich dieser Krieg richtet.
Ein sehr informativer Artikel, der gut die Mechanismen in der Berichterstattung aufzeigt. Erst nach erneuter Nachfrage von Küpeli reagierte das ZDF auf Twitter: „Wir hatten gestern in einem Tweet geschrieben, dass die #Afrin-Offensive der türkischen Regierung gegen den IS gerichtet sei. Nun betont die Verwaltung Afrins unermüdlich, ihr Projekt – der von PKK-Anführer Abdullah Öcalan erdachte „Demokratische Konförderalismus“ – sei ein „multiethnisches und multireligiöses“ für alle in Afrin lebenden Menschen. Hauptsache man hämmert einen Artikel nebst markiger Titelzeile selbst-ressourcenschonend in die Tastatur. Unter dem Titel „Gute Headline! Leider falsch und ohne Quelle“ greift er einen Kommentar der „Welt“ auf, in dem der Autor behauptet, die Volksverteidigungseinheiten hätten von der nordirakischen Armee (Peschmerga) deutsche Waffen erhalten, mit denen nun in Nordsyrien gegen die türkische Armee (die auch deutsche Waffen besitzt) gekämpft werde. Danke für eine vermeintlich ehrliche und Objektiv anmutende Darstellung. In beiden Fällen bekommen Sie eine E-Mail, um Ihre Adresse zu bestätigen. Kurde“ zu sein wird so mit einem politischen Projekt gleichgesetzt. Beides eher nicht. Auch wenn die Kurden in den Gebieten der Türkei, Syriens, Irans und dem Irak irgendwie ein Volk sind, so sind die Anhänger der verschiedenen Organisationen doch nicht immer die besten politischen oder militärischen Freunde. Denken wir kurz daran, was sonst üblich ist, wenn über Proteste und Demonstrationen berichtet wird. Die „Neue Presse“ berichtet: „Nach Prügelei am Flughafen trafen kurdische und türkische Demonstranten am Mittwoch erneut aufeinander.“ Gemeint ist wohl, dass „Unterstützer der PYD-Regierung in Nordsyrien und Unterstützer der türkischen Regierung“ aufeinander trafen. Kurden rufen zur Großdemo auf“, titelte ntv.de; „Eskalation auf Kurden-Demo in Berlin“ schrieb der „Tagesspiegel“, citalopram 10mg for depression und „Der Westen“ warnte: „Polizei erwartet Krawalle bei Kurden-Demonstration in Köln“. Auf diese Ungenauigkeiten hat der Journalist und Aktivist Enno Lenze in seinem Blog hingewiesen. Geht es aber um Kurden, reicht deren Herkunft als Information offenbar aus. Eigentlich ist es ziemlich klar: Die türkische Armee hat einen Krieg begonnen, was aber von wenigen auch so benannt wurde. Dass es nicht nur in längeren Meinungsbeiträgen und Analysen, sondern durchaus auch in den Schlagzeilen besser geht, zeigt das Onlinemagazin „Ruhrbarone“, das folgenden Titel wählte: „Bundesweite Demo für Afrin am Samstag in Köln“. Es passierte jedoch das Gegenteil. Hier wird der Eindruck erweckt, als schließe das eine – PKK-Nähe – das andere – treuer Verbündeter im Kampf gegen den IS zu sein – aus. Dass viele in Deutschland lebende Kurden auch Türken sind (eine kurdische Staatsbürgerschaft gibt es nicht), viele Türken und Kurden zudem Deutsche und übrigens auch viele Türken Kriegsgegner und einige Kurden Erdoğan-Anhänger sind – dafür ist in den Schlagzeilen kein Platz. Ja, eine komplexe Situation und was noch dazu kommt, wir verdienen mit der ganzen Geschichte noch gutes Geld. Nahezu alle deutschsprachigen Medien haben in den vergangenen Tagen zudem Schlagzeilen produziert, in denen insinuiert wird, fastum gel oder voltaren die türkische Armee greife Afrin an, und damit also: „die Kurden“. Das knüpft auf unangenehme Art an die Berichte über Kurden in Deutschland der vergangenen dreißig Jahre an. Stattdessen drucksen Medien rum, und es überwiegt eine Art Hilflosigkeit mit den unterschiedlichen Interessen der Akteure in Syrien und dem darauf gewachsenem Wording umzugehen. Erdoğan gilt sie (die YPG) als Arm der Terrorgruppe PKK, als Bedrohung für die Türkei. Und es gibt etliche andere Berichte, seroquel entzug in denen ebenfalls von „den Kurden“ die Rede ist. Schon vor dem Krieg war Afrin heterogen, religiös multiplural und vielfältig – dort leben Araber, Tscherkessen, Turkmenen, Roma, Jesiden und andere Minderheiten. Die PKK bleibt so ein mythenbelastetes Tabu. Doch auch Kurden haben verschiedene Parteien, unterschiedliche politische Haltungen, es gibt Konservative und Linke, es gibt türkische Kurden, die Erdoğan unterstützen, es gab bewaffnete kurdische Islamisten wie die Hizbullah (nicht zu verwechseln mit der libanesischen Hisbollah) und, klar, auch die PYD/YPG/YPJ und die PKK. Vor drei Jahren war die deutsche Presse auffallend mutiger. Dies war unzutreffend, deshalb haben wir unseren Tweet gelöscht. Von der deutschsprachigen Presse wird er dennoch ignoriert. Daran besteht kein Zweifel. Trotzdem fragten zu wenige: Aufgrund der Quellen und Informationen – wie ist es denn nun? Das zumindest erklärte ein „Nahost-Experte“ vor ein paar Tagen im ZDF, das nicht noch mal nachfragte. Doch weil es in Afrin bislang relativ friedlich zuging, wurden dort auch Hunderttausende Binnenflüchtlinge aufgenommen, darunter viele arabische Syrer. Zu verheimlichen, dass viele – sicherlich sogar die Mehrheit – der Demonstranten ihre Identität als Kurden pflegen und wichtig finden, wäre natürlich ebenso verkehrt. Dennoch ließen sich gerade in den ersten Tagen viele Journalisten – auch ich – dazu hinreißen, eher verharmlosende Bezeichnungen wie „Operation“ oder „Offensive“ zu wählen. Bild“, zum Beispiel, schrieb von einer „Türkischen Offensive in Nordsyrien“; die „Deutsche Welle“ berichtete über die „Kurdenoffensive der Türkei“; und der Deutschlandfunk sendete eine Nachricht, in der von „Militäroperation“; „Militäraktion“ und auch von „Offensive“ die Rede war – nicht aber von Krieg. Dieses aber fand in der Mehrheit der Schlagzeilen anlässlich der Demonstrationen keine Erwähnung. Das Gebiet ist zudem – anders als von Erdoğan behauptet, ritalin absetzen der offenbar eine Arabisierung der Region plant – historisch kurdisches Siedlungsgebiet und nicht erst in jüngerer Zeit. Die türkische Regierung sagt: PYD sowie YPG/YPJ sind Ableger der PKK und daher Terroristen! Volker Kauder (CDU) brachte Waffenlieferungen an die PKK ins Gespräch, damit in Syrien gegen den IS gekämpft werden könne. Doch sei es drum: Allen war damals klar, energizer lithium 9v dass es einen Zusammenhang zwischen der PKK und der PYD beziehungsweise ihren militärischen Organisationen gibt. Und mal abgesehen von der Frage, ob Theorie und Praxis hier zusammengehen: Vor dem Hintergrund, dass der Syrienkrieg wesentlich darauf beruht, dass verschiedene religiöse und kulturelle Gruppen gegeneinander aufgehetzt wurden, dass es ethnische Säuberungen und Vertreibungen gab, ist dies ein Aspekt, der nicht unwesentlich ist. Dort steht in der Regel bereits im Vorspann die Anzahl der beteiligten „Menschen“, „Bürger“ oder „Demonstranten“, deren Anliegen zuweilen schon im Titel einbezogen wird, indem beispielsweise von „Gewerkschaftern“, „Klimaaktivisten“ oder„Kriegsgegnern“ die Rede ist.